Bremsenlexikon C

Zu den absoluten Hochleistungsbremsen gehören die Carbon-Keramik-Ausführungen. Bei diesen Bremsen werden nicht nur die Bremsscheiben selbst, sondern auch die Bremsbeläge mit einem hochwertigen Carbon-Keramik-Verbundstoff versehen. Mit dieser Fertigungstechnologie können Bremsen wesentlich leichter als die herkömmlichen Grauguss-Modelle produziert werden. Sie sind hitzebeständig, korrosionsbeständig, erreichen eine hohe Lebensdauer und erzeugen so gut wie keinen Bremsstaub. Ebenso wird das gefährliche Fading verringert. Aufgrund der momentan noch hohen Preise werden diese Carbon-Keramik-Bremsen vornehmlich in der Oberklasse und im Motorsport eingesetzt. Im Jahr 2001 war Porsche mit seinem 911 GT2 der erste Fahrzeughersteller, der diese neuen Bremsen einsetzte.

Bei einem Cable Puller System handelt es sich um die Mechanik einer elektronischen Parkbremse. Dieses System ist mit sogenannten Sensoren oder Aktuatoren versehen, die bei einer mechanischen Betätigung der Handbremse die Handbremsseile elektronisch steuern und somit die Feststellbremse betätigen. Im Gegensatz zu den traditionellen Handbremshebeln wird bei einem Cable Puller System die Handbremse per Knopfdruck aktiviert. Mechatronische Aktuatoren aktivieren einen Stellmotor, der die vorhandenen Bremsseile der Trommelbremse verkürzt, so dass eine Bremsung eingeleitet wird. Hierdurch wird die Trommelbremse letztlich zu einer elektronischen Parkbremse.

Das Cable Puller System ist sowohl bei Trommelbremsen als auch bei Scheibenbremsen einsetzbar. Während der Aktuator beim Betätigen die Seilzüge für eine Bremsung verkürzt, werden diese nach nochmaliger Betätigung wieder gelockert, so dass die Bremsung gelöst wird. Dem Grunde nach ist die Wirkung mit der traditionellen Handbremse zu vergleichen, wobei jedoch manuell der Handbremshebel im Auto für eine Bremsung nach oben gezogen werden muss. Das Cable Puller System bietet den Vorteil, dass es bei den heutigen Fahrzeugen preiswert nachrüstbar ist und der Handbremshebel entfallen kann. In der Regel wird der Aktuator in der Nähe der Seilzüge am hinteren Verteilerpunkt der Bremskraft fixiert. Auf diese Weise können wesentlich kürzere Bremsseile für die Feststellbremse verwendet werden und auch ein vorzeitiger Verschleiß durch Ausdehnung des Seils wird wesentlich verringert