Bremsenlexikon E

Hinter der Abkürzung ESP steht die Bezeichnung für Elektronisches Stabilitätsprogramm. ESP wurde ursprünglich vom Fahrzeughersteller Daimler entwickelt, so dass es als eingetragenes Warenzeichen zu behandeln ist. Dennoch bieten auch andere Fahrzeughersteller ähnliche Systeme an, die die Fahrstabilität wesentlich verbessern.

Das ESP sorgt jederzeit für eine perfekte Stabilisierung des Fahrzeugs. Hierbei werden kontinuierlich die aktuelle Fahrzeuglage und der Fahrwunsch miteinander verglichen. Um ein Unter- oder Übersteuern des Fahrzeugs zu vermeiden, sorgt ESP für eine automatische Abbremsung einzelner Reifen. Darüber hinaus ist ESP in der Lage, bei besonders kritischen Momenten die Motorleistung zu reduzieren. Insgesamt dient dieses System der Fahrsicherheit.

Nach dem Wechseln von Bremsflüssigkeit oder einem Austausch von Bremsschläuchen oder anderen Verbindungselementen ist es erforderlich, dass das Bremsleitungssystem entlüftet wird. Komprimierte Luft in der Bremsleitung kann nicht nur die Bremswirkung verringern, sondern auch Feuchtigkeit einbringen. Hierdurch kann neue Bremsflüssigkeit schneller altern. Die meisten Bremssysteme verfügen am Bremssattel über eine entsprechende Entlüftungsschraube, so dass diese Arbeiten mit wenigen Handgriffen erledigt werden können.

Unter einem Einkolbensattel wird ein Bremssattel verstanden, der nur über einen Bremskolben verfügt. Verständlicherweise ist die Bremsleistung bei diesen Bremsen etwas geringer, so dass Bremsen mit Einkolbensattel in erster Linie bei leistungsschwächeren Fahrzeugen und Motorrädern verwendet werden.

Wer sein Fahrzeug in einer Fachwerkstatt warten lässt, braucht sich bei einem Bremsflüssigkeitswechsel keine Gedanken über die richtige Entsorgung der alten Bremsflüssigkeit zu machen. Wer dies dagegen selbst durchführen möchte, sollte bedenken, dass es sich hierbei um einen umweltschädlichen Stoff handelt, der auf keinen Fall zusammen mit dem Hausmüll entsorgt werden darf. Alte Bremsflüssigkeit unterliegt der Kategorie II und dem Abfallschlüssel Nr. 55356, so dass sie, wie Altöl auch, getrennt gesammelt und an einer zugelassenen Sammelstelle abgegeben werden muss. In den meisten Städten können die sogenannten Wertstoffhöfe hier weiter helfen. In einigen Gemeinden ist auch ein Schadstoff-Sammelmobil unterwegs.

Um eine Korrosion der Bremsscheiben durch Feuchtigkeit auf dem Transport zu verhindern, wurden die Scheiben in früheren Zeiten eingefettet. Heute besitzen die meisten Bremsscheiben eine Schutzschicht aus Lack, so dass sie den Transport sicher und rostfrei überstehen. Aber auch in heutiger Zeit sollten neue Bremsscheiben vor der Montage entfettet werden. Es kann durchaus vorkommen, dass Bremsscheiben kurz zuvor mit Schmierfett in Berührung kommen. Häufig legt sich auch ein fettiger Schmierfilm auf der Oberfläche nieder. Bevor die Bremsbeläge mit einer solchen Bremsscheibe in Berührung kommen, muss diese daher entfettet werden. Ansonsten würde die Bremsleistung darunter leiden. Schließlich soll der Reibwert zwischen Scheibe und Belag möglichst hoch sein. Fett verringert diesen Reibwert.

Um neue Bremsscheiben zuverlässig zu entfetten, bieten Fachgeschäfte hochwertige Bremsenreiniger an, die eine Bremsscheibe nicht nur von einem Fettfilm befreien, sondern diese auch zuverlässig vor möglichen Verschmutzungen reinigen.

Die Oberflächen des Bremsbelages sollen sich optimal an der Oberfläch einer Bremsscheibe anpassen. Aus diesem Grund sollen neue Bremsen immer schonend eingefahren werden. Wird dieses Einfahren nicht beachtet, kann es zu einer ungleichmäßigen Abnutzung von Belag und Scheibe führen. Erkennbar ist dies an einem vorzeitigen Quietschen beim Bremsen. Ein schonendes Einbremsen ist dann gegeben, wenn Vollbremsungen in den ersten Kilometern vermieden werden. Jedoch hat auch hier jeder Hersteller andere Ansichten. Man sollte sich daher vor dem Belagwechseln beim Fachhändler informieren.

Direkt am Bremssattel ist meist eine Entlüftungsschraube bzw. ein Entlüftungsventil verbaut, über welches das Bremsleitungssystem zuverlässig entlüftet werden kann.

Um ein Bremssystem richtig zu entlüften, befindet sich in der Regel am Bremssattel die entsprechende Entlüftungsschraube.

Neue Bremsbeläge und auch Scheibenbremsen müssen schonend eingefahren werden. Dies wird auch als Einbremsen oder Einlaufen bezeichnet. Der Grund liegt darin, dass sich sowohl die Beläge als auch die Bremsscheiben aufeinander einstellen müssen. Ansonsten kommt es zu einer ungleichmäßigen Abnutzung. Die Reibflächen werden ungleichmäßig, was sich auch durch ein ruckeliges Bremsverhalten bemerkbar macht. Quietschende Bremsen sind das Ergebnis. Von daher sollten neue Bremsen immer eine gewisse Kilometerleistung schonend eingelaufen werden. Vollbremsungen sind hierbei zu unterlassen. Weitere Hinweise können auch die jeweiligen Fahrzeughersteller geben.

Viele Jahre wurde der Markt mit Bremsenersatzteilen von Billigimporten, vornehmlich aus Fernost, überschwemmt. Etliche Ersatzteile haben zu Bremsversagen und letztlich zu Unfällen geführt. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber im September 1999 eine neue Qualitätsnorm in Kraft treten lassen. Die ECE R-90 Norm stellt für alle Bremsenhersteller wichtige Qualitätsmerkmale auf, die unbedingt erfüllt sein müssen. Zu diesem Zweck werden Bremsbeläge umfangreichen Tests unterlaufen, wobei insbesondere der Reibwert und das Bremsverhalten überprüft wird.

Neue Bremsbeläge sind an einer sogenannten R-90-Nummer zu erkennen. Dieser ist in der Regel auf dem Bremsbelag aufgedruckt. Eine Zertifizierung nach ECE R-90 erfolgt aber auch dann, wenn ein Ersatzteil weniger als 15 % Leistung anstelle des Original-Bremsbelages aufweist. Insgesamt sollten neue Bremsbeläge nur beim Fachhändler gekauft werden. Das Bestellen aus dem Internet kann auch den Markt der billigen und unsicheren Fabrikate aus Fernost Tür und Tor öffnen.