Bremsenlexikon P

Für Wartung und Reparatur von Bremssystemen haben die meisten Automobilhersteller ihre Bremskomponenten genau nach Typenschlüsselnummern spezifiziert. Anders sieht dies bei den Modellen der VAG-Gruppe, also von Audi, VW, Seat und Skoda aus. Seit dem Jahr 1999 werden bei der VAG-Gruppe dreistellige PR-Nummern verwendet. Konzernintern verbergen sich hinter diesen PR-Nummern die eindeutige Identifizierung der gesamten Ausstattungsmerkmale. Im Kofferraum, im Serviceheft und auf dem Kundendienst-Datenträger sind diese PR-Nummern zu finden. PR steht übrigens für Primäre Eigenschaft. Interessant ist, dass Volkswagen alleine schon etwa 16.500 PR-Nummern für seine Modelle vergeben hat.

Die Aufschlüsselung nach PR-Nummern bietet den Vorteil, dass sofort alle verbauten Fahrzeugkomponenten bestimmt werden können. Jedes Fahrzeug besteht aus etlichen tausend verschiedenen Ausstattungskombinationen. Auf diese Weise hilft eine PR-Nummer, die eingebauten Komponenten genau zu spezifizieren. Wer ein Fahrzeug aus dem VAG-Konzern besitzt und Ersatzteile für seine Bremsanlage benötigt, kann problemlos hier die PR-Nummer angeben. Auf diese Weise werden die richtigen Bauteile für das jeweilige Fahrzeug zusammengestellt.

Die verschiedenen Fußpedale im Fußraum eines Pkws werden als Pedalerie bezeichnet. Hierbei handelt es sich folglich um das Gas-, Kupplungs- und Bremspedal. Bei Automatikfahrzeugen wird lediglich auf das Kupplungspedal verzichtet. Durch individuelles Treten des Bremspedals kann der Fahrer die Bremskraft eines Fahrzeuges beeinflussen.

Die Perimeterbremse wird in der Regel an sehr hochwertigen Motorrädern verwendet. Sie fällt optisch durch ihre besondere Bauweise als Scheibenbremse auf. Diese Scheibenbremse besitzt einen wesentlich größeren Durchmesser und ist auch ein einer anderen Weise am Rad fixiert. Im Gegensatz zu den innen an der Radnabe montierten Scheibenbremsen liegt die Perimeterbremse an der Felgenaußenseite. Der Vorteil einer Perimeterbremse ist ihre größere Bremsscheibenoberfläche. Sie bietet mehr Raum für ausladende Bremssättel, die mit mehreren Bremskolben versehen werden können. Meist ist der nutzbare Durchmesser fast genauso groß wie der Felgendurchmesser. Bei Sportmotorrädern wird hierdurch auch eine wesentlich bessere Bremswirkung erzielt.

Ebenfalls interessant ist die Befestigung der Perimeterbremse an der Außenseite der Felge. Hierdurch wird ein positiv veränderter Fluss der Bremskräfte erreicht und sorgt somit auch für mehr Fahrstabilität. Die erzeugten Bremskräfte müssen bei dieser Bremse nicht erst über die Radnabe über die Speichen und an die Reifen fließen. Sie werden direkt von der Bremsscheibe an die Felge übertragen. Auf diese Weise spielen Speichenräder bei der Verzögerung nur noch eine unwesentliche Rolle.

Auch bei Pkws hat man eine ähnliche Form von Bremse bereits entwickelt. Hier kann insbesondere der Hersteller Audi auf seine sogenannten umgriffenen Bremsen, den UFO-Bremsen, verweisen. Nicht nur Audi, sondern auch der schwäbische Motorradhersteller Maico produziert diese Art an Bremsen. Bisher waren diese Bremsen allein aus Kostengründen nicht besonders wirtschaftlich. Jedoch hat Porsche im Jahr 2008 eine neue Art von Perimeterbremse für seine Sportwagen zum Patent angemeldet.

Das pascalsche Gesetz wirkt im Bremsenbereich auf die Eigenschaften der Bremsflüssigkeit in einem Hydraulikbremssystem. Hierbei handelt es sich um ein Gesetz, welches besagt, dass sich der auf eine Flüssigkeit ausgeübte Druck zu jeder Seite hin gleichmäßig verteilen kann. Bei einer Hydraulikbremse sorgt es für ein gleichmäßiges Abbremsen aller vier Räder. Der durch die Bremsflüssigkeit ausgeübte Druck wird somit auf alle Räder eines Pkws gleichmäßig übertragen.

Zur Kategorie der Schwimmsättel gehört auch der Pendelsattel. Er wird häufig auch als Kippsattel bezeichnet. Auch der bekannte Faustsattel gehört zur Kategorie der Schwimmsättel. Ein Kippsattel besitzt einen oder auch zwei Bremskolben auf einer Sattelseite. Da sie auf Stiften gelagert sind, können sie sich ein wenig bewegen. Während der Bremskolben nur gegen einen Bremsbelag drückt, wird der gesamte Bremssattel durch seine spezielle Befestigung in die entgegengesetzte Richtung versetzt. Auf diese Weise wird der gegenüberliegende Bremsbelag, der fest mit dem Pendelsattel verbunden ist, gegen die Bremsscheibe gedrückt.