Bremsenlexikon Z

Das Zweikreis-Bremssystem ist seit 1967 das aus Sicherheitsgründen in Deutschland straßenverkehrsrechtlich vorgeschriebene Bremssystem für Pkws. Es handelt sich hierbei um zwei Bremssysteme mit zwei unabhängigen Leitungssystemen. Sollte ein Bremskreis ausfallen, kann das Fahrzeug immer noch mit der Betriebsbremse abgebremst werden. Insgesamt werden heute fünf verschiedene Arten von Zweikreis-Bremsanlagen unterschieden:

Echte Zweikreis-Bremsanlage:
Auf jedem Rad befinden sich zwei Bremszylinder, also für jeden Bremskreis einer. Sollte ein Bremskreis ausfallen, kann das Fahrzeug noch über den Bremskreis mit dem zweiten Bremszylinder angehalten werden. Man spricht hier auch von einem Vierräder-Bremssystem bzw. von einer HH-Aufteilung.

Diagonal-Zweikreis-Bremsanlage:
Die Diagonal-Zweikreis-Bremsanlage wir auch als X-Aufteilung bezeichnet. Jeweils zwei gegenüberliegende Räder besitzen hier einen gemeinsamen Bremskreis.

Dreiräder-Bremsanlage:
Das Dreiräder-Bremssystem wird auch als LL-Aufteilung oder auch als Volvo-Aufteilung bezeichnet. Bei diesem System verfügen die Vorderräder jeweils über zwei Bremszylinder und die Hinterräder jeweils einen Bremszylinder. Beide unabhängig arbeitenden Bremskreise sprechen die beiden Bremsen der Vorderachse und jeweils ein Hinterrad an. Entwickelt wurde dieses Bremssystem erstmals vom schwedischen Automobilhersteller Volvo.

Zweiräder-Bremsanlage:
Das Zweiräder-Bremssystem wird auch als Schwarz-Weiß-Aufteilung oder TT-Aufteilung bezeichnet. Bei diesem Zweikreis-Bremssystem hat jede Achse eines Fahrzeuges einen eigenen Bremskreis. Auch wenn ein Bremskreis ausfallen sollte, können alle Räder einer Achse abgebremst werden. Bei diesem Bremssystem kann das Fahrzeug jedoch ausbrechen. Fällt zum Beispiel an der Vorderachse der Bremskreis aus, dann verlagert sich beim Bremsen das Fahrzeuggewicht auf die Vorderachse. Aus diesem Grund wird die Zweiräder-Bremsanlage nur bei Fahrzeugen mit Hinterradantrieb eingesetzt.

Vier- und Zweiräder-Bremsanlage:
Das Vier- und Zweiräder-Bremssystem wird auch als HT-Aufteilung bezeichnet. Alle Räder teilen sich hierbei einen gemeinsamen Bremskreis. Der zweite Bremskreis ist unabhängig und steuert nur die Bremsen der Vorderachse. Aus diesem Grund besitzen die Räder der Vorderachse auch zwei Bremszylinder.

Eine besondere Form der Handbremse stellt die Zangenhandbremse dar. Sie wird an zusätzlichen Befestigungsaugen direkt an der Festsattelbremse der Hinterachse verbaut. Dabei ist die Funktion relativ einfach. Über einen Seilzug oder ein Gestänge werden die inneren und äußeren Betätigungshebel mit Bremsbelägen angesteuert, welche sich am Bremssattel befinden. Beim Anziehen der Betätigungshebel werden die Beläge angezogen und bewegen sich in Richtung der Bremsscheibe. Auf diese Weise nehmen sie die Bremsscheibe in die Zange. Beim Lösen der Zangenhandbremse bewegt sich der Hebel wieder von der Bremsscheibe weg.